Ein einfacher Satz kann den Blickwechsel auslösen. „Es herrscht Klassenkrieg …und wir gewinnen.“ Das ist die Bestandsaufnahme von Warren Buffet, einem der größten Finanzinvestoren unserer Zeit. Er muss es wissen, er kennt die Motive von den Machern der Welt, den Mächtigen, den Reichen und den Börsenspekulanten. Und er ist alt genug um es einfach mal zu sagen.
Capital is back (T. Piketty)
Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman spricht vom „wichtigsten ökonomischen Buch des Jahres“. Gemeint ist das opus magnum “Capital is Back: Wealth-Income Ratios in Rich Countries 1700-2010” des Pariser Ungleichheitsforschers Thomas Piketty.
Seine These: Nicht nur die Einkommen konzentrieren sich immer mehr auf eine kleine ökonomische Elite. Sondern wir sind auch auf dem Weg zurück zu einem „Vermögenskapitalismus“, in dem wirtschaftliche Macht nicht nur durch Reichtum, sondern durch geerbten Reichtum beherrscht sei. Geburt zähle mehr als Mühe und Talent: „Das Risiko eines Drifts in Richtung Oligarchie ist real und gibt wenig Grund zum Optimismus“. Sechs der 10 reichsten Amerikaner sind bereits Erben statt selbstgemachte Unternehmer.
Pikettys empirische Untersuchungen zu langfristigen ökonomischen Trends ergeben: Das Privatvermögen wächst schneller als die Wirtschaft. Das führt zu Vermögensungleichheit und lässt die Mittelklasse schrumpfen. Piketty macht aber auch konkrete Vorschläge zum Gegensteuern, etwa eine progressive Vermögenssteuer, die steigt, je reicher jemand ist.
Interview mit Pikett / Hier geht’s zum Interview
Das Buch mit allen Daten (umfangreich) / Hier geht’s zum Buch
Ein aktueller 50-Seiten-Artikel “Capital is Back: Wealth-Income Ratios in Rich Countries, 1700-2010″, Quarterly Journal of Economics, 2014, vol.129, no.3, forthcoming / Hier geht’s zum Artikel
Andere Veröffentlichungen von Piketty / Hier geht’s zur Liste
Paul Krugmans Kommentar zum Buch / Hier geht’s zum Kommentar
Spiegel Artikel über das Buch / Hier geht’s zum Artikel